Retzer Land kämpft um den Notarztstützpunkt – medizinische Versorgung darf keine Frage der Entfernung sein
Die medizinische Notfallversorgung ist ein zentrales Sicherheitsversprechen an die Bevölkerung. Der im Rahmen des Gesundheitspakts Niederösterreich veröffentlichte Versorgungsplan sieht jedoch vor, dass der Notarztstützpunkt Retz künftig nicht mehr bestehen soll. Für die Gemeinden im Retzer Land – Retz, Retzbach, Hardegg, Schrattenthal, Zellerndorf und Pulkau – stellt das eine erhebliche Verschlechterung der Notfallversorgung dar.
Der bestehende Notarztstützpunkt Retz deckt nicht nur dieses Gebiet ab, sondern wird regelmäßig auch ins angrenzende Pulkautal entsendet. Die dortigen Ortschaften – Pernersdorf, Karlsdorf, Jetzelsdorf, Haugsdorf, Alberndorf, Untermarkersdorf, Hadres, Obritz, sowie auch Röschitz und Weitersfeld – haben keinen näher gelegenen Notarztstützpunkt. Retz ist hier die einzige realistische Anlaufstelle. Dadurch verdoppelt sich die effektiv versorgte Bevölkerungszahl auf rund 20.000 Menschen. Zwischen März 2024 und März 2025 wurde der Retzer Notarzt 646 mal alarmiert! Die geplante Umstrukturierung würde für unsere Region deutlich längere Wartezeiten im Notfall bedeuten.
Auch in den Pflege- und Betreuungseinrichtungen in und um Retz – darunter das Pflege- und Betreuungszentrum Retz und mehrere Häuser der Caritas – ist die Situation prekär. Bewohnerinnen und Bewohner leiden oft unter schweren Vorerkrankungen oder sind in ihrer Kommunikation stark eingeschränkt. Das Pflegepersonal ist in Notfällen auf die schnelle Unterstützung eines Arztes vor Ort angewiesen. Zwischen März 2024 und März 2025 wurde der Retzer Notarzt durchschnittlich fünfmal monatlich in diese Einrichtungen gerufen. Ein Ausweichen auf weit entfernte Notärzte oder Helikoptereinsätze ist keine gleichwertige Lösung.
Ein weiterer, oft übersehener Punkt betrifft das Ehrenamt: Das Rote Kreuz im Retzer Land wird maßgeblich von freiwilligen Sanitäterinnen und Sanitätern getragen. Die Verantwortung, bei einem medizinischen Notfall alleine zu entscheiden und zu handeln – ohne die Möglichkeit, zeitnah am Einsatzort durch einen anwesenden Notarzt unterstützt zu werden – ist für viele Ehrenamtliche nicht tragbar. Die längeren Wartezeiten im Falle einer Nachforderung könnten dazu führen, dass sich viele Freiwillige aus dem aktiven Dienst zurückziehen – mit weitreichenden Folgen für das gesamte Rettungssystem.
Am 23. April 2025 setzten sich daher die Bürgermeister des Retzer Landes geschlossen bei Notruf 144 für den Erhalt des Notarztstützpunkts ein. Von Beginn an bestand eine enge Absprache mit der Bezirksstelle des Roten Kreuzes Retz, die das Anliegen fachlich mitgetragen hat.
Die Bürgermeister betonen ausdrücklich, dass ihr Einsatz sachlich, überparteilich und im Sinne der Bevölkerung erfolgt. Es geht nicht um politische Profilierung, sondern um die gesundheitliche Sicherheit von 20.000 Menschen.
Die Stadtgemeinde Retz wird ihre Bürgerinnen und Bürger weiterhin offen und transparent über die Entwicklungen informieren.
Petition zur Erhaltung des Notarztstützpunkts Retz
🚨 Unser Notarzt darf nicht verschwinden! 🚨
Über 20.000 Menschen im westlichen Weinviertel wären betroffen – darunter ältere Menschen, Pflegebedürftige, Kinder, Sportler und Ehrenamtliche.
❌ Lange Anfahrtszeiten.
❌ Keine echte Alternative durch Helikopter oder Telenotarzt.
❌ Rückschritt in der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.
👉 Jetzt ist die Zeit, deine Stimme zu erheben!
🖊️ Unterschreiben Sie unsere Petition und helfen Sie mit, den Notarztstützpunkt Retz zu erhalten:
🔗 Notarztstützpunkt Retz erhalten – Leben retten statt schließen! | mein #aufstehn