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Kläranlage der Stadt Retz

Kläranlage der Stadt Retz

Kontakt 
Klärwärter Rockenbauer Wolfgang: +43 664 2334093
Klärwärter Rockenbauer Leander: +43 664 88376988


 Chronologie der Entsorgung in Retz
seit 1900 Im Kernbereich der Stadtgemeinde Retz sind noch weite Teile des Kanalnetzes welches um die Jahrhundertwende errichtet wurden in Betrieb
1969 Bau der ersten Retzer Kläranlage „Im Stadtfeld“ mit einer Kapazität von 6.000 EGW
1970 – 1998 Laufende Erweiterung des Kanalnetzes im gesamten Stadtgebiet und erschließen von neuen Siedlungsgebieten
1980 - 1990 Aufforderung der Wasserrechtsbehörde für Obernalb und Unternalb eine Kläranlage zu errichten
ab 1990 regelmäßige Aufforderung der Wasserrechtsbehörde die Retzer Kläranlage an den Stand der Technik anzupassen
1995 Auswahl eines Ziviltechnikerbüros mittels Hearing für die Planung und Abwicklung der zukünftigen Abwasserprojekte - mit der Entscheidung auch weiterhin mit dem Büro DI Moucka (nunmehr Ingenieurgemeinschaft für Umweltprojekte „IUP“) zusammenzuarbeiten
1995,1996 Erstellen von Standort- und Wirtschaftlichkeitsstudien
Mai 1996 Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Retz beschließt den Bau einer neuen gemeinsamen Kläranlage am Standort östlich von Retz mit einer Leistung von maximal 13.677 EGW – der Planungsauftrag ergeht an das Büro IUP
1996 – 2000 Projekterstellung und Planung – Ansuchen um wasserrechtliche Bewilligung und staatliche Förderungen
2001 Ausschreibungen der Leistungen und Vergaben an die ausführenden Firmen
Dez. 2001 Baubeginn für die neue Kläranlage
Sept. 2002 Baubeginn der Verbindungsleitung nach Unternalb und des Ortsnetzes
Dez. 2002 Provisorische Inbetriebnahme der Kläranlage nach nur 12 Monaten Bauzeit und Stilllegung der alten Anlage
ab Aug. 2003 Anschlussmöglichkeit für die ersten Liegenschaften der KG Unternalb
August 2003 die Stadtgemeinde Retz beschließt ein Pachtverhältnis mit der NUA (NÖ. Umweltschutzanstalt) als Betreiber der Klärschlamm- und der Grünschnittkompostierung. Gleichzeitig beginnt die Übernahme im neuen Altstoffsammelzentrum auf dem Areal der Kläranlage Retz
Ende 2003 geplante Fertigstellung des Ortsnetzes Unternalb
Frühjahr 2004 Beginn der Bauarbeiten in Obernalb
August bis Dezember 2004 Neugestaltung der Landesstraße in Unternalb
Mitte 2005 Abschluss der Arbeiten in Obernalb nach Durchführung letzter Straßenbauarbeiten

Baukosten
Kläranlage samt Kompostierung und Altstoffsammelzentrum € 5,640.000,–
Pumpwerke samt Verbindungsleitungen und Ortsnetze Obernalb und Unternalb € 6,300.000,–

Allgemeines
Mit der neuen Kläranlage Retz wird die alte Kläranlage vom Stadtgebiet Retz ersetzt. Dieser Schritt war notwendig, da besonders bei Spitzenbelastungen eine ordnungsgemäße Reinigung der Abwässer durch die alte Kläranlage nicht mehr möglich war. Zudem können die Schmutzwässer von den Ortschaften Obernalb und Unternalb in der neuen Kläranlage gereinigt werden. Die Kläranlage wurde so konzipiert, dass eine spätere Erweiterung problemlos möglich ist.

Bautechnische Besonderheiten

  • Alle Becken wurden nach den Richtlinien „Weisse Wannen“ errichtet. Solche Bauwerke zeichnen sich durch besondere Dichtheit und Beständigkeit aus. Dabei wird die Betontemperatur überwacht und zu warmer Beton nicht eingebaut.
  • Verwendung einer Schalungsbahn. Hier wird vor dem Betonieren eine Kunststoffbahn aufgebracht. Durch diese wird die Oberfläche des fertigen Stahlbetonkörpers besonders widerstandsfähig gegen Verwitterung. Für die Betriebssicherheit sorgt ein vollautomatisches Notstromaggregat und eine digitale Überwachung über Mobiltelefon. Unmittelbar an das Gelände der neuen Kläranlage grenzt die Kompostierungsanlage, auf der der getrocknete Klärschlamm gemeinsam mit Biomüll und Häckselprodukten zu hochwertigem Kompost verarbeitet wird. Der fertige Kompost wird dann nach der Siebung auf Lagerflächen zwischengelagert und an die Bevölkerung der Stadtgemeinde Retz abgegeben bzw. am freien Markt verkauft. Die auf dem wasserdichten Asphalt gesammelten Sickerwässer werden gespeichert und wieder für die Bewässerung der Kompost– rotten verwendet. Die Rohstoffe und der fertige Kompost werden ständig einer professionellen Kontrolle unterzogen.

Der Weg des Abwassers und die Funktionsweise der Kläranlage Klaeranlage-Labor (Small)
Unmittelbar vor der Kläranlage werden die Abwässer von Retz, Ober- und Unternalb zusammengeführt. Der Rechen befreit das Abwasser mechanisch von groben Verunreinigungen. Beim Venturigerinne wird die zufließende Abwassermenge gemessen. Im belüfteten Sandfang werden Sand und Schotter aus dem Abwasser abgeschieden und werden die abgesetzten Stoffe für die Wiederverwendung gereinigt. Im Hauptpumpwerk wird das Abwasser mit 3 großen Pumpen auf die Höhe der Belebungsbecken gepumpt. Die Vorklärbecken werden bei Spitzenbelastungen in Betrieb genommen und dienen zur Vorabscheidung. Im Selektor wird das Abwasser in die Belebungsbecken verteilt. In den Belebungsbecken wird abwechselnd Luft eingeblasen bzw. umgewälzt. Dadurch werden ideale Voraussetzungen für Bakterien geschaffen und wird dadurch eine optimale Reinigung des Abwassers erzielt. Im Nachklärbecken finden nahezu keine Turbulenzen statt. Hier wird der Schlamm abgesetzt und durch einen permanent laufenden Räumer in die Mitte des Beckens geschoben. Das gereinigte Abwasser läuft über eine Zahnschwelle zum Ablaufschacht. Die Pumpen des Rücklaufschlammpumpwerkes transportieren einen Teil des im Nachklärbecken anfallenden Schlammes wieder in die Belebungsbecken retour. Die Menge des gereinigten Abwassers wird im Ablaufmessschacht gemessen. Im Indikatorteich durchläuft das gereinigte Abwasser nochmals mehrere mechanische Filter bevor es in den Vorfluter – Neubach gelangt. Der anfallende Überschussschlamm wird in den Eindickern teilweise entwässert und in weiterer Folge in den Nassschlammspeicher gepumpt Dort wird der voreingedickte Schlamm belüftet und gerührt. Zusätzlich findet hier ein weitere Eindickung statt. Der Schlamm wird in die Zentrifugenhalle gepumpt, mit einer Zentrifuge entwässert und in die Schlammlagerhalle transportiert. Hier wird der Schlamm bis zur Kompostierung gelagert.

Kanalisation Obernalb-Unternalb
Seit August 2002 wird in der Ortschaft Unternalb eine neue Kanalisationsanlage errichtet. Neben der Neuerrichtung der Schmutzwasserkanalisation wird das Regenwasserkanalsystem neu errichtet bzw. saniert. Zudem wird die derzeit oberirdisch verlaufende Strom– versorgung in die Erde verlegt und die Ortsbeleuchtung generell neu errichtet. Gleiches gilt teilweise für die Telefonkabelleitungen. Außerdem wird auch in der gesamten Ortschaft Straßenbau betrieben. Teilweise werden die Strassen saniert oder es findet ein gesamter Neubau statt. Die Wasserleitungshausanschlüsse werden zum Teil ebenfalls saniert. Diese Bautätigkeit ist somit ein „Jahrhundert Bauvorhaben“ und stellt eine große Belastung für die Bevölkerung (Verkehrsbehinderung, Staub, Lärm,...) dar. Es wird daher sehr viel Wert auf Qualität gelegt:

  • Schmutzwasserkanal
    So wird zum Beispiel für die Schmutzwasserkanäle beständiges Material – Steinzeugrohre mit einem modernem Verbindungssystem - verwendet. Die Hausanschlussleitungen werden mit beständigem und stabilerem Kunststoffmaterial hergestellt. Die Schmutzwasserkanalschächte sind mit einer hochbeständigen Kunststoffsohlschale ausgebildet. Die Pumpwerke wurden nach den Richtlinien „Weisse Wannen“ ausgeführt und mit besonders robusten Pumpen ausgestattet.
  • Regenwasserkanal
    Die Betonglockenmuffenrohre werden säurebeständig ausgeführt da Bodenproben ergeben haben dass stellenweise betonaggressive Böden und Grundwässer auftreten.
  • Straßenbau
    Die Künettenverfüllung erfolgt zu einem großen Teil mit zementstabilisiertem Material um nachträgliche Setzungen hintanzuhalten. Als Frostschutzschicht wird hochwertiges Material aus der Region verwendet.
  • Der Weg der Abwässer
    Alle Schmutzwässer werden in den Ortschaften Obernalb und Unternalb aufgrund der günstigen topographischen Verhältnisse im freien Gefälle - ohne Pumpwerke - bis zum tiefsten Punkt in Unternalb entsorgt. Dabei verläuft prinzipiell in jedem Straßenzug ein eigener Kanalstrang und eine Transportleitung von Obernalb nach Unternalb. Die Transportleitung verläuft parallel zum Nalberbach. Am tiefsten Punkt von Unternalb - der östliche Ortsrand - ist ein Pumpwerk situiert. Dieses Pumpwerk ist mit einem kleinem Gebäude überbaut und befördert die gesamten Schmutzwässer der Ortschaften Ober- und Unternalb zum nächsten Tiefpunkt im Bereich Seeweg bei der Gärtnerei Übl. Dort ist ebenfalls ein Pumpwerk gleicher Bauart situiert. In dieses Pumpwerk werden zusätzlich die Schmutzwässer vom östlichen Seeweg und von der Widhalmstrasse eingeleitet. Von diesem Punkt aus wird das Abwasser zur Kläranlage gepumpt. Die Pumpwerke sind in das Alarmierungssystem der neuen Kläranlage Retz eingebunden. Die Pumpwerke sind mit einem Biofilter ausgestattet. Weiters sind Rechen für die mechanische Reinigung des Abwassers vorhanden. Diese erhöhen die Wartungsfreundlichkeit der Pumpstationen.

Bauumfang
Schmutzwasserhauptkanal ca. 10.470,0 lfm
Regenwasserhauptkanal ca. 6.870,0 lfm
Hausanschlüsse ca. 560,0 Stk
Aushub ca. 55.000,0 m³
Maximale Abwassermenge 21,2 l/s

Kontakt

OrtIm Stadtfeld 15
2070 Retz
Telefon 1+43 664 2334093
Telefon 2+43 664 88376988

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