Stadtarchiv Retz

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Eröffnung des neuen Retzer Stadtarchivs durch Landeshauptmannstellvertreter Mag. Sobotka;
von rechts Landesarchivdirektor Hofrat Dr. Willibald Rosner, Stadtarchivar Dr. Thomas Dammelhart, Hofrat Ostravsky, Landeshauptmannstellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka, Bürgermeister Karl Heilinger, Gemeinderat Helmut Wieser.

Stadtarchivar: Dr. Thomas Dammelhart, Tel. 02942/20651
zuständiger Gemeinderat: Walter Fallheier Tel. 02942/33443
Das Archiv hat keine geregelten Öffnungszeiten. Die Einsichtnahme in die Archivalien erfolgt nach Vereinbarung mit dem Stadtarchivar.

GESCHICHTE

Das Stadtarchiv Retz ist das „Gedächtnis“ unserer Stadt. Um etwa Privilegien und Freiheiten zu dokumentieren, Rechtsstreitigkeiten zu klären oder Besitzverhältnisse nachzuweisen, wurden seit jeher Schriften, Urkunden, Akten oder Bücher aufbewahrt. Zunächst wahrscheinlich im Haus des jeweiligen Stadtrichters wurden die Archivalien seit 1540 im alten Rathaus am Vinzenziplatz und seit 1570 im neuen Rathaus am Hauptplatz deponiert. 1741 wird in der sogenannten „Folterkammer“ neben dem Ratssaal eine „Registratur“ erwähnt, in der der „schriftliche Niederschlag“ der Amtstätigkeit der Stadt verwahrt wurde. Josef Karl Puntschert ordnete das gesamte Archivmaterial, legte ein Archivverzeichnis an und stellte die Archivalien im Bürgerspital auf. Puntschert gilt somit als eigentlicher Gründer des Retzer Stadtarchivs. 1894 übersiedelten die Archivalien in das Postgebäude, 1940 in die leerstehende Dienstwohnung des Sparkassendirektors. 1946 wurden sie wieder in der „Folterkammer“ im Rathaus gelagert. 1979 übersiedelte das Archiv in das Gebäude der ehemaligen Handelsschule im rückwertigen Trakt des Stadtamtes.

Im November 2007 wurden im Zuge der Umgestaltung und Renovierung des Stadtamtes neue, den heutigen Anforderungen entsprechenden Räumlichkeiten bezogen. Das Stadtarchiv Retz umfasst nun im Erdgeschoß im rückwärtigen Stadtamt ein Büro des Stadtarchivars, einen Leseraum für Benützer der Archivalien sowie einen klimatisierten Depotraum, der im Innenhof des Stadtamtes neu errichtet wurde. Weiters wurde ein Subdepot errichtet.

 

BESTÄNDE

Das Stadtarchiv umfasst mehrere Teile.

  1. Das eigentliche Archiv der Stadt Retz
    Dieses stellt den Kern und den umfangreichsten Teil des Stadtarchivs dar und umfasst Archivalien ab etwa 1450. Neben dem Aktenmaterial sind vor allem die Handschriften und Frühdrucke um 1500 sowie 192 die Geschichte der Stadt Retz betreffenden Pergament- und Papierurkunden zu erwähnen. Letztere beinhalten z.B. alle Verleihungs- und Bestätigungsurkunden der Retzer Stadtprivilegien durch sämtliche österreichischen Landesfürsten beginnend mit dem Jahre 1486. Des Weiteren stellen die Stadtbücher, Bürgertestamente, Zechordnungen, Stadtschätzungsbücher, Kammeramts- Rathauskapellen- und Bürgerspitalamtsrechnungen, Bau- und Prozessakten sowie die Ratsprotokolle einen wertvollen Korpus des Stadtarchivs dar.
  2. Das Archiv der ehemaligen Gemeinde Altstadt Retz
    Von der bis 1941 selbständigen Gemeinde Altstadt Retz sind Akten der Gemeindeverwaltung von 1850 bis zur Eingemeindung in die Stadt Retz sowie Reste der ehemaligen grundherrschaftlichen Gemeinden der Altstadt enthalten.
  3. Eine Sammlung von Flugschriften und Zeitungen aus dem Revolutionsjahr 1848
  4. Eine Kalendersammlung vom 16. – 19. Jahrhundert
  5. Das Archiv des Dominikanerklosters Retz
    Es umfasst ein umfangreiches Akten, Urkunden- und Handschriftenmaterial. Eine Klosterurkunde aus dem Jahre 1300 ist die älteste Urkunde des Stadtarchivs.
  6. Reste des Archivs der ehemaligen St. Pöltener Stiftspfarre und späteren Religionsfondsherrschaft Retz
  7. „Akten Göttweiger Herkunft“
    Hier sind vor allem die Grundbücher über den ehemaligen grundherrschaftlichen Besitz des Stiftes Göttweig im Viertel unter dem Manhartsberg zu erwähnen.
  8. Eine Münzen- Medaillen- und Plakettensammlung („Sammlung Richter“)
    Diese umfasst Münzen, Medaillen und Plaketten aus dem Zeitraum der zweiten Hälfte des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, die aus dem Besitze des Retzer Bürgermeister Alois Richter stammen.
  9. Einen umfangreichen Nachlass heimatkundlichen und lokalgeschichtlichen Materials des ehemaligen Stadtarchivars Prof. Anton Resch. („Sammlung Resch“)
  10. Eine Handbibliothek mit einer Reihe von geschichtlichen Werken
    In diesen Bestand fallen auch die Werke zur Geschichte der Stadt Retz.
  11. Eine Handbibliothek („Sammlung Prohaska“)
    Diese hat der Retzer Stadtführer Heinrich Prohaska im Jahre 2007 dem Archiv gewidmet .Sie umfasst einerseits lokalgeschichtliche und allgemeinhistorische Bücher mit einem Schwerpunkt auf südmährischer und tschechischer Geschichte sowie andererseits Manuskripte aus der Forschertätigkeit Prohaskas.
  12. Eine Fotosammlung
    Die Bestände der Fotosammlung reichen bis etwa in das Jahr 1870 zurück und umfassen u.A. Vereine, Denkmäler, Privatpersonen und Festivitäten der Stadtgemeinde Retz.