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„Ortsbegehung barrierefrei?“ in Retz

27.05.2011 00:00

„Ortsbegehung barrierefrei?“ in Retz

Angeregt über den AK Soziales der Stadterneuerung und begleitet von den zuständigen BetreuerInnen stand der Nachmittag des 18. Mai ganz im Zeichen von Bewusstseinsbildung zum Thema „Barrierefreiheit“. Im Stadtamt von Retz fanden sich neben Bürgermeister Heilinger einige Gemeinderäte und sonstige interessierte Personen ein, um sich vom BHW NÖ zu diesem Thema ausführlich in Theorie und Praxis informieren zu lassen.

 

Seit längerem schon besteht eine Kooperation zwischen der NÖ Dorf- und Stadterneuerung (Netzwerk Generationen) und dem BHW, und es war bereits die 14. gemeinsame Ortsbegehung dieser Art in NÖ. Ing. Alfred Luger erläuterte zu Beginn den Zugang des BHW zur Barrierefreiheit und das Projekt „BEN“ (barrierefreie Erwachsenenbildung in NÖ), ehe er das Wort an den Experten der Veranstaltung weitergab. Henning Glause, Dipl. Behindertenpädagoge, erklärte zunächst verschiedene Begrifflichkeiten (Was bedeutet Barrierefreiheit? Was versteht man unter Behinderung? Welche Arten von Behinderungen gibt es? Was sind deren Ursachen?), wies auf die demografische Entwicklung und gesetzliche Rahmenbedingungen betreffend behinderte Personen hin, brachte Beispiele aus der Praxis und erwähnte verschiedene Fördermöglichkeiten für investive Maßnahmen. Bereits nach dieser theoretischen Einführung war der Blick schon deutlich geschärft für die anschließende Ortsbegehung.

 

Ausgerüstet mit einem Rollstuhl und einem Blindenstock machte sich die kleine Gruppe bei sommerlichen Temperaturen auf den Weg, die Stadt Retz aus der Sicht eines Behinderten zu erkunden. Unter die Lupe genommen wurden auf Wunsch die Behindertenparkplätze, öffentliche WC-Anlagen (Rathaus), Zugang zur Apotheke und zur Arztpraxis, der Kindergarten, die Kirche und natürlich sämtliche Überquerungsmöglichkeiten der Straßen auf dem Weg dorthin. Einige TeilnehmerInnen nutzten die Gelegenheit, um einmal einen Rollstuhl selbst auszuprobieren oder diesen zu schieben, oder sich mit verbundenen Augen ein paar Schritte zu bewegen, was sich oftmals als große Herausforderung herausstellte.

 

Bei der Reflexion im Anschluss war man sich einig darin, an diesem Nachmittag sehr viel gelernt zu haben und nun vieles mit anderen Augen zu sehen. Herr Glause, der eifrig mitnotiert hatte, wird nun seine Eindrücke und Vorschläge für Verbesserungen in einem Bericht zusammenfassen und der Stadtgemeinde übermitteln.

 

TeilnehmerInnen : Ing. Alfred Luger, Dipl.-Beh.Päd Henning Glause, DI Martina Klaus, Mag. Friederike Tagwerker, Bgm. Johann Heilinger, Stdir. Andreas Sedlmayer, AK-Leiter Krempel, Doern-Obmann Willi Gerstorfer, Bauhofleiter Retz , GR Michaela Papst, GR Peter Soucek, GR Alfred Kliegl

 

27.05.2011